Freitag, 3. August 2012

Gebet eines Pferdes - Version 2



Ich bin nur ein Pferd, oh Herr,
doch brav bin ich und treu und willens,
mein Bestes zu geben für etwas Hafer und Heu.

Dazu noch frisches Wasser und ein trockenes Bett,
um zu ruhn, mehr ist es nicht was ich brauche.
Dafür will ich alles tun, um Dich zufrieden zu stellen.

Doch reit mich mit sanfter Hand,
auch wenn ich nicht gleich begreife.
Ich hab' einen Pferdeverstand, also denke um.

Du bist mein Herr und Meister,
vom Schicksal für mich erwählt,
drum schenk mir ein gnädiges Ende,
wenn meine Tage gezählt.

Wenn ich alt und schwach geworden,
dann lass mich sterben dort,
wo man sicher und schmerzlos mich tötet
und nicht an fremdem Ort.

Bin allzeit ein Freund Dir gewesen
und habe Dir treulich gedient,
drum sollst Du als Freund mich behandeln,
der ein würdiges Ende verdient.

Ich bitte im Namen des Heilands,
ohne den kein Sperling fällt,
der, geboren in einem Stalle
uns alle liebt und erhält.


Dieses Gebet ist in der Wand einer Kapelle eingeschrieben und stammt aus einem alten englischen Stall.


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