Der Tierheilpraktiker

Was ist ein Tierheilpraktiker?
Ein Abriss über das Menschen- und Berufsbild


Ein Tierheilprakter ist ein Mensch der - wie es der Name schon verrät -
 die Gesundung und Gesunderhaltung an Tieren praktiziert.
Manchmal wird auch der Ausdruck „Tierheilbehandler“ verwendet,
 welcher aber im Grunde dasselbe ausdrückt.

 Die meisten Tierheilpraktiker sind mittleren Alters
und stehen mitten im Leben. Sie haben bereits einen erlernten Beruf,
den sie ausüben oder ausgeübt haben.
In den letzten Jahren jedoch hat sich ein deutlicher Trend
zu immer jüngeren Studenten bemerkbar gemacht.

Eines gemeinsam ist aber allen Tierheilpraktikern,
nämlich die große Liebe zu Tieren und der Wunsch danach,
ihnen effektiv und schonend helfen zu können.
 Sei es nun für die eigenen Tiere oder doch im Rahmen der Berufsausübung.

 Die Unzufriedenheit über die teilweise sehr begrenzten Möglichkeiten
der Tierärzte, den Tieren dauerhaft und schonend helfen zu können,
trägt ihr Übriges dazu bei, dieses Berufsbild immer populärer
und beliebter erscheinen zu lassen.

 Basierend auf diesem Hintergrund und nicht selten auch durch persönlich
erlebte  Erfahrungen in der Vergangenheit, bei denen man mit ansehen musste
wie das geliebte Tier einer Krankheit oder Verletzung erlag, obwohl dies vielleicht
in einigen Fällan durchaus abwendbar gewesen wäre und man jederzeit noch
hätte helfen können - wenn man denn gewusst hätte "wie" - wird
der Ruf nach alternativen Therapiemethoden immer lauter.

 Der beliebte Standardsatz der meisten Tierärzte in ausweglos
erscheinenden Situationen: „Da kann man nichts mehr machen,
das Tier muss eingeschläfert werden“ und in dessen Folge
man nur dabeistehen kann und hilflos mit ansehen muss,
wie das geliebte Tier dem Tode zugeführt wird,
will so nicht mehr akzeptiert werden.

Aus dieser der Schulmedizin auferlegten Begrenzung und dem
„da kann man nichts mehr machen“,
erwächst bei vielen schon in jungen Jahren der starke Wunsch,
nach Möglichkeiten Ausschau zu halten, mit denen man schließlich doch noch
„etwas machen kann“.
Die Naturheilkunde bietet hier in vielen Fällen die rettende Lösung an.

 Solche Menschen stoßen dann häufig auf das Berufsbild des Tierheilpraktikers,
 welches ihnen das erhoffte Handwerkszeug zur Verfügung stellt.
Im eigentlichen Sinne, sind Tierheilpraktiker also „Tiernaturheilkundige.“

 Häufig wird dieser Berufswunsch dann erst Jahre später in die Tat umgesetzt,
nachdem man viele Jahre seines Lebens mit Tieren verbracht hat
und immer wieder dasselbe Desaster der persönlichen Hilflosigkeit erlebte
 und der Begrenztheit oder mangelnden Bereitschaft der Tierärzte
- das Leben der geliebten Tiere zu verlängern - hilflos ausgesetzt war.

 Aus diesem persönlichen Hintergrund heraus wird dann auch die Bereitschaft
geboren, noch einmal die Schulbank zu drücken und Bücher zu wälzen,
eine komplett neue Fremdsprache zu erlernen und sich durch den Dschungel von
Anatomie, Physiologie, Pathologie und Naturheilkunde zu kämpfen.
 Doch dieser Weg und dieser Aufwand sind mehr als lohnenswert.

 Meistens ist das bevorstehende Tierheilpraktiker-Studium
sehr kosten- und zeitintensiv. Es muss in den überwiegenden Fällen
nebenberuflich bewältigt werden, wobei noch ein hoher zusätzlicher
finanzieller Aufwand durch die Fahrten zu den jeweiligen Schulen hinzukommt.
 Des Weiteren werden sehr viele Wochenenden in dieser Zeit geopfert,
um am Unterricht oder an Praktika teilzunehmen.
 Von den kostspieligen medizinischen und naturheilkundlichen Fachbüchern,
 welche im Laufe der Ausbildung einfach unabdingbar sind, ganz zu schweigen.

Zu Hause, muss ebenfalls noch sehr viel Zeit für das nebenberufliche Studium
der tierischen Anatomie, Physiologie und Pathologie, sowie der verschiedenen
 naturheilkundlichen Therapieformen investiert und geopfert werden.
 Alleine schon das gute Beherrschen der Homöopathie und ihrer Prinzipien
 nimmt jahrelanges Studium, sowie ständiges Üben und Lernen
der einzelnen Arzneimittelbilder aus der Materia Medica, in Anspruch.

Somit erweist sich also der Tierheilpraktiker als ein Mensch,
der, obwohl er es nicht müsste, dennoch sehr viel auf sich nimmt
um den geliebten Tieren helfen zu können.
Seine Berufung, wird somit zum Beruf!

Er hat meist - besonders in der Anfangszeit - ein kärgliches Auskommen,
doch das ist bei den meisten Tierheilpraktikern eher nebensächlich.
Dies sollte es zumindest sein, da bei ihnen die Berufung
und der Dienst am Tier im Vordergrund stehen.

 Sein höchstes Bestreben ist es, Tiere dauerhaft und sanft gesund zu erhalten
 und nach Möglichkeit - als Nebeneffekt sozusagen - davon leben zu können.
 Auf jeden Fall aber hat der Tierheilpraktiker kein schnelles und großes Geld
im Kopf, denn damit hätte er den falschen Beruf gewählt.

 Wer auch immer dieses Motiv, namentlich - das schnelle Geldverdienen -
im Hinterkopf trägt, wird nicht lange als Tierheilpraktiker tätig sein,
 da es ein aufopfernder und aufreibender Beruf ist,
der ständiges Nachforschen, Nachschlagen und
ununterbrochene Weiterbildung sowie viel Übung erfordert.

 Ein verantwortungsbewusster Tierheilpraktiker
 ist sich seines eigenverantwortlichen Handelns immer bewusst
 und sein Erfolg in diesem Beruf steht oder fällt mit seiner Eigenverantwortung.
 Aus diesem Grunde wird ein guter Tierheilpraktiker
niemals unüberlegt oder vorschnell agieren,
sondern immer nur wohlüberlegt und bedacht handeln.
Er recherchiert und repertorisiert, bis er sich seiner Sache sicher ist.

Der Tierheilpraktiker ist somit ein Mensch, der seiner großen Berufung folgt
 und bereit ist viel - zum Teil sogar sehr viel - dafür zu opfern und zu geben.
Er stellt meist sein ganzes Leben in den Dienst der Tiere.

 Ein guter und seriöser Tierheilpraktiker wird sich niemals anmaßen
sein Studium und seine Ausbildung jener eines approbierten Tierarztes
gleichzusetzen oder sich gar einem Solchen als ebenbürtig darzustellen.
 Der Tierheilpraktiker ist und wird "kein Tierarzt!"
Ebenso wird er in Not- oder Akutfällen keinen Solchen ersetzen können.
Er wird sich niemals anmaßen eine Alternative zum Tierarzt zu sein,
sondern höchstens eine Ergänzung.
Wer mit dieser Tatsache ein Problem hat, ist hier absolut fehl am Platze
und hat in diesem Beruf nichts zu suchen.

 Sollte Ihnen solch ein Mensch mit derartiger Anmaßung begegnen,
seien sie vorsichtig, denn ein guter und seriöser Tierheilpraktiker
ist sich immer seiner Möglichkeiten, ebenso aber auch
seiner Grenzen bewusst und wird diese nicht überschreiten.

 Grundsätzlich muss der Tierheilpraktiker nicht über das gesamte
Wissensspektrum eines Tierarztes verfügen,
um seinen Beruf gut ausüben zu können, da ihm in seiner Tätigkeit
gegenüber Tierärzten viele Verbote und Einschränkungen auferlegt sind.
 Er darf nicht operieren, nicht anästhesieren und keine verschreibungspflichtigen Medikamente verwenden, keine Euthanasie duchführen,
sowie vieles dergleichen mehr.

 Seine Tätigkeit basiert zwar grundsätzlich auf dem Allgemeinwissen
der Tiermedizin, jedoch liegt sein Hauptaugenmerk vor allen Dingen
auf der Naturheilkunde und ihren verschiedenen Bereichen.

  Sein großes Metier ist „die Naturheilkunde“,
 sowie das Behandeln mit naturheilkundlichen Mitteln.
 Darauf sollte sich seine ganze Aufmerksamkeit richten.
 Das Stellen komplexer Diagnosen im klinischen Bereich
 sollte er verantwortungsbewusst nach wie vor dem Tierarzt überlassen.

Darüber hinaus unterliegt er sehr vielen Gesetzen, denen er Folge zu leisten hat
und in deren Rahmen er sich bewegen muss.
Dieser so wichtige Punkt, wird leider von mindestens 70 Prozent
aller praktizierenden Tierheilpraktiker vollkommen ignoriert.
Manche Kollegen verstoßen völlig ungeniert gleich gegen mehrere dieser
uns auferlegten Gesetze und Rahmenbedingungen,
sei es nun aus völliger Unwissenheit durch mangelnde Ausbildung, bzw.
durch Desinteresse an den herrschenden Gesetzen.
Ein derartiger Praktiker macht sich dadurch dennoch strafbar.
Der Beruf des Tierheilpraktikers fordert, wie bereits erwähnt,
sehr viel Eigenverantwortung, in dessen Bereich auch das Kennen und Befolgen
der Rahmengesetze fällt.
Es gibt keinen Grund zur Entschuldigung, für die Unwissenheit über diese Tatsache.
Jeder Tierheilpraktiker ist dazu verpflichtet, diese Gesetze zu kennen
und sich stets über ihren aktuellen Stand zu informieren.

Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich mich persönlich
 von solchen Kollegen und derart unseriösen Praktiken aufs schärfste distanziere!
(Ich habe diesem Thema eine eigene Rubrik gewidmet, welche in Kürze hier
nachlesbar sein wird).

Selbstverständlich wird sich ein guter und verantwortungsbewusster Tierheilpraktiker
 stetig weiterbilden und sein Wissen permanent erweitern und vertiefen.
 Die Erfahrung, die er dabei über die Jahre hinweg in seinem Beruf sammelt,
 ist sein größter Wissensanker.

Wenn Sie also einen Tierheilpraktiker vor sich haben,
 der schon über einige - oder sogar viele Jahre - praktische Erfahrung verfügt,
 dann können Sie in der Regel darauf vertrauen, einen versierten
und kompetenten Menschen vor sich zu haben,
der über das nötige Wissen und Handwerk verfügt,
um seinen Beruf zufiedenstellend auszuüben.

Viele Tierheilpraktiker sind spirituelle Menschen, die sich für neue
sowie auch für uralte Heilweisen öffnen.
 Sie sind in ihrem Denken flexibel und stets lernbereit. Sie sind in ihrer
Einstellung und ihrem Handeln nicht an wissenschaftliche Vorgaben und
Dogmen gebunden. Sie sind in ihrem Denken frei und aufnahmebereit und meist
auf der Suche nach immer besseren und schonenderen Heilverfahren für Tiere.
Sie sind nicht gebunden oder begrenzt durch ein bestimmtes System
oder eingeschränkte Medikamente.
 Die ganze große Welt der Naturheilkunde steht ihnen zur Verfügung.

Der Tierheilpraktiker nutzt die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse
 der Veterinärmedizin ebenso wie das altherkömmliche
und überlieferte Wissen der Urahnen.
 Er versucht nach Möglichkeit beide Welten, wo immer es geht,
miteinander zu verbinden.
Sein Denken ist stets ganzheitlich ausgerichtet.

 Wie die Bezeichnung es schon ausdrückt, ist der Tierheilpraktiker ein Mensch,
der versucht Tierheilung zu praktizieren.
 Sein Hauptaugenmerk liegt immer auf der dauerhaften „Gesundung“
und nicht auf der reinen „Symptombekämpfung“.

 Symptome sind für ihn besonders wichtig, gerade wenn er mit Homöopathie arbeitet.
 Diese Therapieform, wie viele andere ebenfalls, trägt alle Symptome als Ganzes
zusammen und sucht dann das entsprechende Simile (das ähnlichste Mittel),
welches nach Möglichkeit alle vorhandenen Symptome abdeckt.
 Für den homöopathisch arbeitenden Tierheilpraktiker gibt es also
in erster Linie keine Krankheiten, gegen die ein entsprechendes Mittel
gefunden werden muss, sondern Symptome,
die eine Verstimmung des Gesamtorganismus anzeigen.

 Er differenziert in der Regel einzelne Krankheiten nicht so stark
 als es der herkömmliche Tierarzt tut, sondern berücksichtigt immer
das Gesamtbild eines Tieres, ohne es gleich in eine bestimmte Krankheitskategorie
einordnen und entsprechrend der zugeordneten Krankheit behandeln zu müssen.
Der homöopathische, bzw. alle naturheilkundlich arbeitenden Therapeuten
behandeln in diesem Sinne also keine Krankheiten, sondern Symptome, welche eine
Verstimmung des Gesamtorganismus anzeigen und durch ihre Lokalisation,
bzw. ihren Ausdruck, meist auch auf dessen Ursache verweisen.

 Es ist hinreichend bekannt, dass manche Diagnosen von Tierärzten falsch
gestellt wurden und in Folge dessen das Tier auch falsch behandelt wurde.
 Aus diesem Grunde orientiert sich der homöopathisch arbeitende
Tierheilpraktiker immer an den Gesamtsymptomen
ohne diese in einem Schubkastendenken zu klassifizieren.

 Bitte verstehen Sie mich an dieser Stelle nicht falsch.
 Ich möchte hier keinesfalls die Tierärzteschaft als unfähig oder
oberflächlich darstellen. Ich hege tiefen Respekt für Tierärzte.
Doch es ist ein allgemein bekanntes Dilemma,
 welches viele Tierärzte auch offen zugestehen, nämlich dass die
herkömmlichen schulmedizinischen Therapien und Medikamente
 mit denen sie arbeiten, nur sehr begrenzt heilungsfähig sind
und zum Großteil auch noch sehr schädlich und nebenwirkungsreich obendrein.

Aus dieser Tatsache heraus erwächst auch das Unverständnis
mancher Tierheilpraktiker den Tierärzten gegenüber,
warum sie sich nicht weiterbilden und ebenfalls hochwirksame,
 naturheilkundliche und zudem - bei fundierter und sachkundiger Anwendung - unschädliche,
überwiegend nebenwirkungsfreie Therapieformen und Medikamente wählen.

 Es ist für mich persönlich eine riesige Absurdität
 einen geschwächten und kranken Organismus noch mehr zu schwächen
 und ihn obendrauf mit verschiedensten, teils sehr schädlichen
und giftigen Substanzen - die zusätzlich vom bereits geschwächten Organismus
neutralisiert und verarbeitet werden sollen - zu belasten.
 Woher, frage ich, soll solch ein geschwächter Körper noch die Kraft
für eine Heilung oder einen ungestört arbeitenden Organismus nehmen?

Dies aber „muss“ das höchste Bestreben eines Behandlers sein,
 nämlich die noch im Körper vorhandenen Selbstheilungskräfte zu fördern
und zu unterstützen und niemals, sie zu unterdrücken
oder gar völlig lahm zu legen.

 Erfreulicherweise gibt es aber bereits ein Umdenken zahlreicher Tierärzte
in diesem Bereich und viele von ihnen setzen bereits seit vielen Jahren
sehr erfolgreich naturheilkundliche Therapien,
wie z.B. Akupunktur oder Homöopathie in ihrer Praxis ein.
 Diese ganzheitlich arbeitenden Tierärzte sind dann meist auch
sehr begehrte Dozenten an den Tierheilpraktiker-Ausbildungsstätten.

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